Die Wohnungssuche…

Die “Wand”! Hier herrscht ein anderes Klima, nicht wahr Peter?Das Taxi, ein echter Benzinschlucker!Unser 5 Sterne Hotel…Unser erstes tortilla-Essen!Straße für Straße… Inzwischen kennen wir uns aus!Mainstreet, im Hintergrund die TECDas TEC Gelände!TECDas gepflegte Anwesen.Die Tenniscourts.

Hola,

perdone para el atraso, pero sin internet nada esta bien… Ich weiß ein blog ist dazu da, Freunde auf dem Laufenden zu halten, aber ohne Internet ist das schwierig, hoffentlich klappt es in Zukunft besser. Wo war ich stehen geblieben, ach ja bei unserer Ankunft am Flughafen in Monterrey. Als wir unser Gepäck abgeholt hatten und aus dem Flughafen hinaus gingen liefen wir zuerst mal gegen eine „Wand“. Hier herrscht doch ein ganz anderes Klima. Kein Wunder laufen die mejicanos sehr viel langsamer im Gegensatz zu uns Europäer.

Nun waren wir also in Monterrey! Es fühlte sich an wie Urlaub, denn keiner von uns konnte realisieren, dass wir hier ein halbes Jahr verbringen werden. Der Taxifahrer fuhr uns mit einem richtigen Benzinschlucker in Richtung Zentrum. Am Plaza de Oro in downtown war unsere vorläufige Bleibe: ein 5 Sterne Hotel wo wir für 800 Pesos (60€) die Nacht lebten. Wir waren 1½ Wochen vor Beginn der orientation week angereist, mit der Hoffnung gute Wohnungen zu finden. Der Plan war, dass jeder von uns eine andere Wohnung sucht, damit wir so viel wie möglich mit anderen Studenten unterschiedlicher Nationalität zu tun haben. Ich habe dafür gebetet, dass Gott mir eine Wohnung schenkt, in der noch andere Christen wohnen. In dieser Hoffnung zog ich mit den anderen beiden durch die Straßen von Monterrey entlang der TEC. Das Gelände der TEC hebt sich von der Umgebung sehr deutlich ab. Die imposanten Gebäude sind von gepflegten Parks umgeben, auf denen Rehe, Pfaue, Enten, Gänse und Eichhörnchen ihr Unwesen treiben. Im Hintergrund erhebt sich der Sierra Madre Mountain mit einer interessanten Gebirgsstruktur. Das Grundstück der TEC ist streng von Guards bewacht, die dich auf Wunsch nachts zu deiner Wohnung begleiten. Alles ist sehr sauber und gut organisiert. Was mein Herz höher schlagen lies, sind die Sportmöglichkeiten, die hier angeboten werden. Unzählige Fussballfelder, ein Stadion (passen ungelogen 40000 Leute rein), beleuchtete Tenniscourts, Kletterwand, Basketballplätze… Das Sportangebot unter der Woche ist in einem Katalog zusammengefasst, von Rafting bis Kunsturnen ist da alles drin. Das GYM lässt keine Wünsche mehr offen um sich fit zu halten (Spinning für lau, wo gibt es das schon?) und das Hallenbad, sowie der Pool versprechen die nötige Abkühlung an heißen Tagen (38°C – 45°C). Der Kontrast von der TEC zur Umgebung ist erheblich und es beschämt mich zunehmend, weil es mir hier so gut geht, während ein paar Kilometer entfernt, Menschen in Blechhütten schlafen, die ihren Lebensunterhalt mit einem dreckigen Leinentuch verdienen, in dem sie an stark befahrenen Straßen, die Windschutzscheiben der an der Ampel anhaltenden Autos putzen, oder besser gesagt verschmieren. Viel schlimmer noch ist die Bettlerei. Kleine Kinder, hübsche Mädchen schauen dich mit hoffnungsvollen Hundeaugen an und betteln: Pesos, por favor! Mit zwanzig Pesos sind sie in vollem Glück was gerade mal 1,40€ sind. Aber wo fängt man an zu helfen und wo hört es auf? Reicht es Mitleid zu haben und zu wissen, dass es dir gut geht??? Wenn sie doch nur Gott kennen würden, denn der Heilige St. Antonius gibt ihnen offensichtlich keinen echten Frieden. Ich bin gespannt in welcher Weise Gott mich hier gebrauchen kann, ich will ein offenes Zeugnis sein.

Die Wohnungssuche verlief schwieriger als wir dachten. Sechs Tage lang klingelten wir an Häusern und erkundigten uns nach Wohnmöglichkeiten. Gott schenkte uns ganz besondere Begegnungen. Die Mexikaner sind sehr hilfsbereit, wenn wir Deutsche uns nur eine Scheibe abschneiden würden. Beispielsweise klingelten wir an einer Wohnung, worauf uns ein mexikanischer Geschäftsmann seine Hilfe anbot und für uns Telefondienste übernahm. Es gibt nicht viele Mexikaner die Englisch sprechen. Doch Jésus konnte English sprechen und somit erledigte er für uns wichtige Telefonate. Somit kam es dass wir dann doch schließlich eine Wohnung gefunden haben, ein Haus für 5 Personen mit Balkon und Klima. Die Idee war noch andere Studenten einzuladen dort mit uns zu wohnen. Nun konnten wir aus unserem Hotel ausziehen und hatten zumindest für einen von uns eine Wohnung. Viele Wohnungen haben noch nie einen Putzlappen gesehen. Unter Betten und hinter Schränken schaust du lieber nicht nach, es könnte dich der Schlag treffen. Wir wussten jetzt steht zuerst mal eine richtige Putzaktion an. Allein für die Küche haben wir zu zweit Stunden zugebracht. Peter und Hanno entschieden sich gerade auch wegen des großen Aufwands dafür dort zu bleiben.

Meine Wohnungssuche war damit aber noch nicht abgeschlossen, weil ich den Eindruck hatte, dass Gott einen anderen Platz für mich vorgesehen hat. Als wir gemeinsam durch die Straßen zogen, wurde ich auf ein Gebäude aufmerksam das nach einer Gemeinde aussah. Tatsächlich war es so und somit ging ich Sonntags zu dieser Iglesias-Gemeinde und lernte Sandy kennen. Sie war eine der wenigen die Englisch sprechen konnte und somit fragte ich sie, ob sie eine christliche WG kennt. Sie versicherte mir, sich bei mir zu melden. Ich wusste Gott sorgt für mich, ich muss IHM nur vertrauen.

So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst. Jes. 48,17

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